Mittwoch, 16. Oktober 2013

Meine Wohnung! Mein Auto! Mein Pool!

Die Suche nach ihm hat sich gar nicht so einfach gestaltet. Aber ich habe ihn gefunden! Wir gehören einfach zusammen, es war Liebe auf den ersten Blick!

Die Verhandlungen haben sich als gar nicht so einfach erwiesen. Ich war viermal bei dem Autohaus, habe mit fünf verschiedenen Sales Leuten gesprochen, bis ich endlich den Preis bekommen habe, den ich mir vorgestellt habe, und ihn endlich mit nach Hause nehmen konnte. Und hier ist er, der süße Junebug: nagelneu und einfach ganz toll!

















Und nach vier Wochen kann ich auch endlich in meine schicke neue Wohnung ziehen! Möbel wären natürlich auch nicht schlecht. Also hab ich mir ein paar Sachen bei IKEA bestellt, nur die Basics: Bett, Sofa, kleiner Tisch, Regal, Barstühle und Balkonmöbel. Aber das kann ich natürlich nicht selbst zusammenschrauben... Also kaufe ich einfach ein paar Kästen Bier und lade ein paar Jungs zur Einweihungsparty ein. Und schon sind auch die Möbel aufgebaut. Ein guter Deal: Bier gegen Möbel. Danach feiern wir noch ein bisschen in meiner neuen Hood: DALLAS UPTOWN!




Wochen zwei bis vier

Die Wochen zwei bis vier stehen ganz im Zeichen der Festivals hier: Weinfest, Bierfest (Oktoberfest) und State Fair (Volksfest)!



An meinem zweiten Wochenende hier Dallas findet ein Weinfest statt, im Stadtteil Grapevine statt wie passend! Aber wie immer muss man natürlich dorthin fahren, das stört sie meisten hier jedoch kaum, die trinken einfach trotzdem… Die Promille Grenze ist auch ein bisschen höher als in Deutschland, bis 0,8 ist’s okay hier. Hier gibt’s auch fast keine Werbung „don‘t drink and drive“, hier heißt es „don‘t text and drive“!

Das Festival an sich ist ziemlich cool, ein bisschen wie ein Volksfest bei uns, außer dass eben jede Menge Weinstände und Weinterassen gibt und sogar wine tasting wurde angeboten. Meine Kollegin fährt zum Glück, ich kann mir also ein paar Gläschen gönnen. Das Wetter ist der Hammer, 30 Grad die ganze Nacht, sternenklarer Himmel! So lässt sich’s aushalten hier!

















Unter der Woche gehe ich öfter mal mit Kollegen abends noch was essen oder trinken. Und das Geheimnis der dünnen Leute habe ich mittlerweile auch herausbekommen! Die Dicken machen sich immer Tiefkühlgerichte in der Mittagspause, und die Dünnen essen einfach nichts. Nichts! Den ganzen Tag! Kein Frühstück, kein Mittagessen, und abends nen kleinen Salat. Der Körperkult ist allgemein ziemlich krass hier, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Alle sind immer perfekt gestylt und geschminkt, die Haare fallen in perfekten Wellen, die Nägel sind gemacht, die Brüste und die Lippen normalerweise auch. Und die Männer nehmen alle Hormone so wie die aussehen… Ich dagegen gönne mir schon mal gerne den ein oder anderen Burger. Man kann wirklich sehr gut essen hier, die Auswahl an Restaurants ist nicht zu übertreffen. Und die Supermärkte sind auch super, man findet auch echt viele gesunde frische Sachen, aber die sind leider extrem teuer… Aber den ganzen Tag nichts essen ist auch keine Option!



Statt ins Fitnessstudio gehe ich lieber auf das nächste Festival, das ansteht! Und es ist das Lieblingsfest aller Deutschen! Und wie sich herausstellt auch aller US-Amerikaner! OKTOBERFEST! Beworben wird es als das authentischste Oktoberfest der Welt außerhalb von München. Also mal sehen, was die so zu bieten haben! Fängt schon mal gar nicht so schlecht an: es gibt echtes Paulaner vom Fass! Da fühlt man sich doch gleich zu Hause! Brezen gibt’s auch noch dazu. Nicht zu vergessen, die blau-weißen Fahnen überall. Und sogar Bratwurstbrötchen, aber in der US-Version. Heißt: ein Bratwurst Paddie auf einem Burgerbrötchen. Mit reichlich Bier kriegt man das schon runter… Und im Zelt werden sogar deutsche Schlager gespielt! Sehr authentisch ist auch der Dackel-Wettbewerb! So stellen die sich hier eben Deutschland vor. Na dann Prost! Als brave Deutsche gehe ich natürlich gleich zweimal hin. Cheers!



















Zwischen den ganzen Festivals gehe ich mal eben auf einem Konzert von Depeche Mode. Das bietet sich irgendwie so an, Open-Air, geiles Wetter und ne mega Bühnenshow!












Dann folgt auch schon das dritte Festival: State Fair of Texas! Das muss man sich vorstellen wie ein absolut riesiges vierwöchiges Volksfest. Es gibt also jede Menge Essstände (unter anderem Hans Müller Sausage), Trinkstände, merkwürdige Läden, Ausstellungen und Fahrgeschäfte. Das Ganze artet jedoch aus in einen einzigen Wettbewerb, was man alles frittieren kann. Hier eine kleine Auswahl der Angebote: Fried Butter, Fried Nutella, Fried Margarita, Fried Beer (mein Favorit) und noch jede Menge weitere unmögliche Sachen. Die sind drauf hier! Nicht zu vergessen ein wahnsinnges Feuerwerk, das jede Nacht vier Wochen lang hier stattfindet. Natürlich hinterlegt mit 30 "I love the USA" Liedern und passender Stars and Stripes Lichtshow!






















Mittwoch, 9. Oktober 2013

Die erste Woche

Der Abschied war tränenreich. Ich werde euch ganz schön vermissen, besonders einen ganz bestimmten Mann! 






Der Flug war gut, Lufthansa hat Bratwurst als Oktoberfest Gericht serviert, da fühlt man sich doch gleich zu Hause. Kleiner Hitzeschock bei der Ankunft: von 18 Grad auf 38! 

Dann kam schon der große erste Test: Julia mietet zum ersten Mal in ihrem Leben einen Wagen. Nach einer erfolgreichen sieben-jährigen Karriere als Nicht-Autofahrerin. Ich darf mir aus einer riesigen Garage mit etwa 3.000 Autos eines aussuchen. Bin völlig überfordert, nehme also den ersten VW, den ich sehe, einen dunkelroten Passat. Überall stecken die Schlüssel, einfach einsteigen und los geht’s. Bin total verwirrt und überfordert, ebenso mein Navi, das mir einfach nicht den richtigen Weg zum Hotel zeigen will. Die Highways sind ziemlich verwirrend, da von allen Seiten und immer und überall überholt wird und es irgendwie kein System gibt. Noch verwirrender sind nur die Exits. Aber nach wahnsinnig anstrengenden 90 Minuten komme ich endlich im Hotel an. Zur Belohnung kurz in den Pool springen und dann den Jetlag ausschlafen.



Am nächsten Tag ist ein Feiertag in den USA: Tag der Arbeit, so ein Glück. Im Hotel gibts typisch amerikanisches Frühstück: Kaffee, O-Saft, Waffeln, Muffins, Bagels, Toasts und fertig belegte Brötchen, die man in der Mikrowelle warm macht. Und frischen Obstsalat immerhin. Ich oute mich sofort als Ausländerin: greife zu Gläsern, Porzellantellern und Edelstahlbesteck, obwohl es doch auch eine Plastikausführung gibt! 

Dann mache ich einen kurzen Ausflug in die Mall direkt gegenüber vom Hotel, keine 100 Meter weit weg. Aber laufen geht nicht, es gibt keine Gehsteige. Nach diesem kurze Zwischenstopp mache ich mich wieder auf den Highway, um Carolin zu besuchen, eine andere deutsche Delegate, die in Uptown Dallas wohnt. Sie zeigt mir ihr Apartment und die Gegend. Ziemlich cool, viele Bars und Restaurants in der Nähe. Und man kann sogar einiges zu Fuß erledigen. Ich werde mir auch ein Apartment in Uptown suchen. Nach dem ganzen Gelaufe gönnen wir uns den ersten Dallas Burger und er schmeckt köstlich!

Dann folgt der erste Arbeitstag. Kaum im Büro angekommen, mache ich mich auch schon wieder auf den Weg, um meine Social Security Number zu beantragen. Ohne die ist man quasi nicht existent. Man darf nicht eingestellt werden. Und wird folglich auch nicht bezahlt. Die Bürokratie ist wie in Deutschland, ich muss zwei Stunden warten, die ganze Sache ist dann aber innerhalb von fünf Minuten erledigt. Natürlich muss ich zwei Tage später nochmal wieder kommen und wieder zwei Stunden warten, um die Nummer dann auch abzuholen.

Im Büro gibt’s die typisch amerikanischen Office Cubes. Die Kollegen sind alle sehr nett, es sind auch noch einige andere Deutsche dort. Die Atmosphäre ist super, man quatscht immer mit jedem, den man zufällig trifft. Ab und zu gehen wir zusammen mittag essen, ansonsten gibt es mittags normalerweise nichts zu essen, weil es auch keine Kantine gibt. Einige Kollegen bringen sich Tiefkühlgerichte mit, aber das ist nicht so mein Ding. Da muss ich mir wohl noch was einfallen lassen...

Meine Kolleginnen und ich beim Lunch

Das Fleisch ist übrigens absolut phantastisch hier. Also alles was mit Burger oder Steak zu tun hat, ist immer köstlich!

Am Wochenende treffe ich mich mit meinem Relocation Assistant, der mir helfen soll eine Wohnung zu finden. Wir fahren zusammen nach Uptown, die coolste Gegend, und schauen uns insgesamt acht Apartment Anlagen an. Die Auswahl fällt schwer, alle sind schick, neu und haben einen tollen Pool.








Am nächsten Tag schaue ich mir drei von den Anlagen noch einmal an - und entscheide mich dann spontan für das L2 Uptown. Ein nagelneues Gebäude, super stylish mit zwei Innenhöfen mit Pools und Grills und Lounging Plätzen. Habe ein one-bedroom Apartment mit Balkon zum Pool, 65 m² groß. Tolle Küche, eingebautes Weinregal und riesiger begehbarer Kleiderschrank inklusive. Werde Ende September einziehen können. Die ersten sechs Wochen sind umsonst und ich bekomme noch eine Champagnerflasche dazu mit 500 Dollar Visa CashBack. Typisch Amis!

  


Nach der anstrengenden Wohnungssuche bin ich bei Caro zum BBQ eingeladen. Danach gehen wir noch in einen Biergarten in Uptown, wo wir eine kleine Gruppe anderer Expats treffen. Wir sind 4 Deutsche, 2 Amerikaner, 2 Mexikaner und 3 Inder, alle ziemlich cool. Es gibt dort riesige super leckere Margaritas, aber leider muss ich ja noch fahren…


Mein Blog ist da!

Wow, nach knapp sechs Wochen habe ich es nun doch endlich mal geschafft, einen Blog einzurichten. Es ist schon wahnsinnig viel passiert hier in big D und ich habe schon unglaublich viele neue tolle, manchmal auch merkwürdige Eindrücke gesammelt, die ich hier mit euch teilen möchte.

Darf ich vorstellen: Dallas.