Der Abschied war tränenreich. Ich
werde euch ganz schön vermissen, besonders einen ganz bestimmten Mann!
Der Flug war gut, Lufthansa hat Bratwurst als Oktoberfest Gericht serviert, da fühlt man sich doch gleich zu Hause. Kleiner Hitzeschock bei der Ankunft: von 18 Grad auf 38!
Dann kam schon der große erste Test: Julia mietet zum ersten
Mal in ihrem Leben einen Wagen. Nach einer erfolgreichen sieben-jährigen Karriere
als Nicht-Autofahrerin. Ich darf mir aus einer riesigen Garage mit etwa 3.000 Autos eines aussuchen. Bin völlig überfordert, nehme also den ersten VW, den ich sehe, einen dunkelroten
Passat. Überall stecken die Schlüssel, einfach einsteigen und los geht’s. Bin total verwirrt und überfordert, ebenso mein Navi, das mir einfach nicht den richtigen Weg zum Hotel zeigen will. Die Highways sind ziemlich verwirrend, da von allen Seiten und immer und überall überholt wird und es irgendwie kein System gibt. Noch verwirrender sind nur die Exits. Aber nach wahnsinnig anstrengenden 90 Minuten komme ich endlich im Hotel an. Zur Belohnung kurz in den Pool springen und dann den Jetlag
ausschlafen.
Am nächsten Tag ist ein Feiertag in den USA: Tag der
Arbeit, so ein Glück. Im Hotel gibts typisch amerikanisches Frühstück: Kaffee, O-Saft, Waffeln,
Muffins, Bagels, Toasts und fertig belegte Brötchen, die man in der Mikrowelle
warm macht. Und frischen Obstsalat immerhin. Ich oute mich sofort als Ausländerin: greife
zu Gläsern, Porzellantellern und Edelstahlbesteck, obwohl es doch auch eine
Plastikausführung gibt!
Dann mache ich einen kurzen Ausflug in die Mall direkt gegenüber vom
Hotel, keine 100 Meter weit weg. Aber laufen geht nicht, es gibt keine Gehsteige. Nach diesem kurze Zwischenstopp mache ich mich wieder
auf den Highway, um Carolin zu besuchen, eine andere deutsche Delegate, die in
Uptown Dallas wohnt. Sie zeigt mir ihr Apartment und die Gegend. Ziemlich cool,
viele Bars und Restaurants in der Nähe. Und man kann sogar einiges zu Fuß
erledigen. Ich werde mir auch ein Apartment in Uptown suchen. Nach dem ganzen
Gelaufe gönnen wir uns den ersten Dallas Burger und er schmeckt köstlich!
Dann folgt der erste Arbeitstag. Kaum im Büro
angekommen, mache ich mich auch schon wieder auf den Weg, um meine Social
Security Number zu beantragen. Ohne die ist man quasi nicht existent. Man darf nicht eingestellt werden. Und
wird folglich auch nicht bezahlt. Die Bürokratie ist wie in Deutschland, ich muss zwei Stunden warten, die ganze Sache ist dann aber innerhalb von fünf Minuten erledigt. Natürlich muss ich zwei Tage später nochmal wieder kommen und wieder zwei Stunden warten, um die Nummer dann auch abzuholen.
Im Büro gibt’s die typisch amerikanischen Office Cubes. Die
Kollegen sind alle sehr nett, es sind auch noch einige andere Deutsche dort. Die Atmosphäre ist super, man quatscht immer mit jedem, den man zufällig trifft. Ab und zu gehen wir zusammen mittag essen, ansonsten gibt es mittags normalerweise nichts zu essen, weil es auch keine Kantine gibt. Einige Kollegen bringen sich Tiefkühlgerichte mit, aber das ist nicht so mein Ding. Da muss ich mir wohl noch was einfallen lassen...
|
Meine Kolleginnen und ich beim Lunch |
Das Fleisch ist übrigens absolut phantastisch hier. Also alles was mit Burger oder Steak zu tun hat, ist immer köstlich!
Am Wochenende treffe ich mich mit meinem Relocation Assistant, der mir helfen soll eine Wohnung zu finden. Wir fahren zusammen nach Uptown, die coolste Gegend, und schauen uns insgesamt acht Apartment Anlagen an. Die Auswahl fällt schwer, alle sind schick, neu und haben einen tollen Pool.
Am nächsten Tag schaue ich mir drei von den Anlagen noch einmal an - und entscheide mich dann spontan für das L2
Uptown. Ein nagelneues Gebäude, super stylish mit zwei Innenhöfen mit Pools und
Grills und Lounging Plätzen. Habe ein one-bedroom Apartment mit Balkon zum Pool,
65 m² groß. Tolle Küche, eingebautes Weinregal und riesiger begehbarer
Kleiderschrank inklusive. Werde Ende September einziehen können. Die ersten sechs Wochen sind umsonst und ich bekomme noch eine Champagnerflasche dazu mit 500 Dollar
Visa CashBack. Typisch Amis!
Nach der anstrengenden Wohnungssuche bin ich bei Caro zum BBQ eingeladen. Danach
gehen wir noch in einen Biergarten in Uptown, wo wir eine kleine Gruppe anderer
Expats treffen. Wir sind 4 Deutsche, 2 Amerikaner, 2 Mexikaner und 3 Inder, alle ziemlich cool. Es gibt dort riesige super leckere Margaritas, aber leider
muss ich ja noch fahren…